Der Frankenstein-KomplexJuni 1999
Symposion zum Thema Wissenschaft, Religion, Kunst und Politik
mit Blick auf den Neuen Menschen
Weimar
Auftraggeber/Partner:Weimar 1999 — Kulturstadt Europas, 3sat,
Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, Suhrkamp Verlag
Aufgabenbereich:Konzeption, Organisation und Durchführung
mit Dr. Richard Weber, plan b Kulturprojekte

Autorenzusammenstellung für Publikation (Suhrkamp Taschenbuch)



Der Frankenstein-Komplex


Mit dem Mythos Frankenstein beschäftigt sich ein interdisziplinäres Symposion in Weimar: In Vorträgen, Lesungen und Diskussionen soll der Traum vom künstlichen Menschen unter kulturgeschichtlichen und gesellschaftspolitischen Aspekten betrachtet werden.

Heutzutage können die Bedingungen des menschlichen Lebens manipuliert und spezifisch menschliche Fähigkeiten technisch nachgebildet werden. Damit ist der "moderne Prometheus" namens Victor Frankenstein mitsamt seinem monströsen Geschöpf in die Wirklichkeit unseres Alltags gelangt und stellt uns unausweichlich vor die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen einer Forschung, die sich mit der Reproduktion des Menschen befasst. Seiner aufdringlichen Präsenz können sich auch die Künste nicht entziehen. Immerhin haben sie ihn durch fast zwei Jahrhunderte begleitet und suchen ihn nun mit ihren Mitteln zu bannen und auf das hinzuweisen, was in Zukunft noch von ihm zu erwarten ist.

Das Symposion ist Teil einer Reihe von Veranstaltungen der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, die im Vorfeld des 4. Festivals Politik im Freien Theater (vom 17.-27. November in Stuttgart) stattfinden, und bildet gewissermaßen den kulturpolitischen Prolog zu dem Festival Frankenstein — Ein Theatermonster, das Weimar 1999 - Kulturstadt Europas GmbH und 3sat im September 1999 planen. Ergänzend dazu erscheint im Suhrkamp Verlag ein Buch mit dem Titel Der Frankenstein-Komplex.

 

Programm


Freitag, 18. Juni
 
16:00 UhrSind sie es wirklich?

Begrüßungsgespräch mit
Günter Berg (Suhrkamp Verlag)
Bernd Kauffmann (Weimar 1999 – Kulturstadt Europas GmbH)
Dr. Walter Konrad (Direktor Europäische Satellitenprogramme) und
Dr. Günter Reichert (Bundeszentrale für politische Bildung)

 
17:00 UhrDer Mythos vom künstlichen Menschen und seinem Schöpfer

Einführungsvortrag von
Prof. Dr. Rudolf Drux (Köln)

 
20:00 UhrLesung

mit
Harry Mulisch (Amsterdam)

 

Samstag, 19. Juni
 
9:30 UhrAusschnitte aus Filmfeatures zu "Frankensteins Kinder"
 
10:30 UhrFrankensteins Kinder: Traum oder Trauma?

Podiumsgespräch mit
Prof. Dr. Wolfgang Bibel (Darmstadt)
Prof. Dr. Hans Günter Gassen (Darmstadt)
Ulrich Land (Hattingen)
Dr. Richard Precht (Köln) und
Silke Schicktanz (Tübingen)

Moderation: Jean Pütz (Köln)

 
14:30 UhrDas Böse: philosophisch-theologische Aspekte des Monsters

Diskussion mit
Prof. Dr. Dietmar Mieth (Tübingen)

 
15:30 UhrHerr und Knecht. Über künstliche Menschen im Film

Diskussion mit
Prof. Dr. Thomas Koebner (Mainz)

 
17:00 UhrKörperentwürfe in der bildenden Kunst

Diskussion mit
Prof. Dr. S. D. Sauerbier (Berlin)

 
20:00 UhrWerkstattgespräch

mit Künstlern des Frankenstein-Festivals:
Johannes Brandrup, Wolfgang Deichsel,
Adrie von Dijk, Holger Franke,
Judith Müller, Christian Taguet,
Neville Tranter, Jochen Weber,
Ingo Witzke

Moderation: Wolfgang Bergmann

 

Sonntag, 20. Juni
 
10:00 UhrLesung: Texte über Maschinen- und Retortenmenschen

vorgetragen von Schauspielern
kommentiert von Rudolf Drux

 
11:30 UhrGesellschaftspolitische Ansätze einer Ethik des reproduzierbaren Menschen

Diskussion mit
Dr. Wolfgang Wodark, MdB (Bonn)



  

 


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